Polizeinotruf in dringenden Fällen: 110

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Gruppenbild Vorstellung Kriminalstatistik, zu sehen sind Behördenleiter Dr. Axel Lehmann (Mitte) mit Abteilungsleiter Polizei, Polizeidirektor Alexander Fenske (rechts) und stellvertretender Leiter der Kriminalpolizei, Erster Kriminalhauptkommissar Heiko Wind (links)
Kriminalstatistik
Am 03. April 2024 stellten Behördenleiter Dr. Axel Lehmann gemeinsam mit Abteilungsleiter der Polizei Lippe, Polizeidirektor Alexander Fenske und dem stellvertretenden Leiter der Kriminalpolizei, Erster Kriminalhauptkommissar Heiko Wind die Kriminalstatistik des Jahres 2023 für den Kreis Lippe vor. Lippe war im Jahr 2023 der zweitsicherste Kreis in NRW.
Laura Merks

Im Jahr 2023 ist Lippe der Kreis mit der zweitniedrigsten Kriminalitätsbelastung in Nordrhein-Westfalen. Diese erfreuliche Nachricht verkündete Behördenleiter Dr. Axel Lehmann gemeinsam mit Abteilungsleiter der Polizei Lippe, Polizeidirektor Alexander Fenske und dem stellvertretenden Leiter der Kriminalpolizei, Erster Kriminalhauptkommissar Heiko Wind bei der Vorstellung der Kriminalstatistik am 03. April 2024 in Detmold. Im vergangenen Jahr wurden 5,14 Prozent weniger Straftaten registriert als im Vorjahr, insgesamt wurden 15.164 Straftaten im Zuständigkeitsbereich der Kreispolizeibehörde Lippe verzeichnet.

Für das Jahr 2022 war eine deutliche Steigerung von über 23 Prozent festgestellt worden, die sich nicht weiter fortsetzt. Der erhebliche Anstieg war offenbar in dem deutlichen Rückgang der Kriminalitätszahlen in den Corona-Jahren begründet.

Mit dem Rückgang der Straftaten sinkt auch die Kriminalitätshäufigkeitszahl: 4.325 Straftaten pro 100.000 Einwohner machen den Kreis Lippe zu einer der sichersten Regionen in NRW. Die Wahrscheinlichkeit, in Lippe Opfer einer Straftat zu werden, ist somit nochmal gesunken.

Die Aufklärungsquote im Kreis Lippe liegt bei 59,71 Prozent liegt – ein starker Wert, der sich im Vergleich zum Vorjahr nochmals um über 3 Prozentpunkte verbessert hat. "Damit ist die lippische Quote sogar noch besser, als die Gesamtaufklärungsquote im Land NRW, die mit 54,17 Prozent den besten Wert seit über 60 Jahren aufweist", freute sich Behördenleiter Axel Lehmann. "Das spricht für die sehr gute Arbeit der Ermittlerinnen und Ermittler im Kreis Lippe und für die gute Zusammenarbeit mit dem Wach- und Bezirksdienst sowie der lippischen Bevölkerung bei der Aufklärung von Straftaten."

Damit die Polizei von Straftaten erfährt, sollte stets Anzeige erstattet werden. Das geht inzwischen auch ganz leicht online: Im vergangenen Jahr wurden für Lippe 3144 Online-Anzeigen erstattet, das entspricht etwa 20 Prozent der festgestellten Straftaten. Allerdings eignet sich die Online-Anzeige nicht in jedem Fall. "Wenn die Polizei sofort tätig werden muss, zum Beispiel, weil Sie überfallen wurden, wählen Sie bitte immer den Notruf 110", betonte der Behördenleiter. 

 

Kurze Zusammenfassung des Jahresberichts

Im Bereich der Eigentumsdelikte ist die Entwicklung der Zahlen sehr heterogen, insgesamt gibt es einen Rückgang um 11,19 Prozent auf 4823 Straftaten. Während die Anzahl der Wohnungseinbruchsdiebstähle im Jahr 2023 mit 218 Fällen den drittniedrigsten Stand der letzten 10 Jahre erreicht hat, steigen die Taschendiebstähle haben um 33 Prozent auf 253 Taten an.

Die Kreispolizeibehörde hat deshalb ihre Maßnahmen zur Bekämpfung des Taschendiebstahls deutlich erhöht, dabei wird insbesondere Wert auf Prävention gelegt. Denn der wirksamste Schutz gegen Taschendiebstahl ist eine aufmerksame Bevölkerung, die eigenverantwortlich auf ihr Hab und Gut aufpasst. In vielen Fällen haben Taschendiebe bislang zu leichtes Spiel, insbesondere beim Einkauf: Die Geldbörse wird im Einkaufswagen, leicht zugänglich in der offenen Handtasche oder der Jackentasche untergebracht, so dass die Diebe ganz einfach zugreifen können. Oft ist die PIN für die Bankkarte noch mit im Portemonnaie, sozusagen ein Rundum-Service für den Taschendieb.

Die Zahl der Fahrraddiebstähle sank um 26,2 Prozent auf 569 Taten. Insbesondere E-Bikes und Pedelecs bleiben jedoch aufgrund ihres Wertes beliebtes Diebesgut. Auch der Diebstahl an/aus Kfz wurde im Jahr 2023 deutlich weniger angezeigt 546 Straftaten) als im Vorjahr (715 Straftaten). Bei mehr als der Hälfte mussten die Täter übrigens keine Sicherungseinrichtungen überwinden. Die Diebstähle erfolgten demnach beispielsweise aus unverschlossenen Fahrzeugen.

Bei den Rohheitsdelikten stellte die Polizei Lippe einen leichten Anstieg um 1,31 Prozent fest. Dieser ist vorwiegend auf steigende Zahlen im Bereich der Raubdelikte begründet. Es gab 19 Raubdelikte mehr als 2022, das entspricht einer Steigerung von über 17,15 Prozent auf 130 Taten. Demgegenüber steht jedoch eine sehr gute Aufklärungsquote von knapp über 80 Prozent. Unter anderem gelang es den Ermittlern im letzten Jahr mit Unterstützung aus dem Wach- und Bezirksdienst und von aufmerksamen Zeugen zwei Jugendliche als Tatverdächtige für eine Serie von vier Tankstellenüberfällen zu ermitteln.

Die Körperverletzungsdelikte nahmen hingegen leicht ab. 2023 wurden insgesamt 1787 Straftaten festgestellt, davon 471 gefährliche und schwere Körperverletzungen. Im Vorjahr waren es 2,77 Prozent mehr.

Nach einem stetigen Anstieg in den letzten 10 Jahren ist die Gesamtzahl der Sexualdelikte in Lippe erstmals wieder gesunken und zwar um über 9 Prozent auf 711 Straftaten. Dabei haben wir weiterhin eine hohe Aufklärungsquote von über 87 Prozent.

Im Vergleich zu den Vorjahren ist auch im Bereich der Missbrauchsdarstellungen für 2023 erstmals ein Rückgang zu verzeichnen. Dennoch bleiben die Fallzahlen mit 396 Straftaten hoch. Das liegt aber vor allem an der gestiegenen Aufhellung des Dunkelfeldes durch mehr Hinweise über Betreiber von Social-Media- und Messenger-Diensten, die bessere technische Ausstattung und die gestiegene Bereitschaft der Bevölkerung, diese Straftaten anzuzeigen.

Im Bereich der Rauschgiftdelikte wurden insgesamt 8,97 Prozent weniger Fälle registriert.

Bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten wurden für 2023 2.519 Straftaten registriert. Im Vergleich zum Vorjahr (2.307 Straftaten) ergibt das eine Zunahme von 9,19 %. In diese Kategorie fallen sämtliche Betrugsverfahren (+28,11%) und Urkundendelikte (-37,76%).
 

Den vollständigen Jahresbericht sowie den Jahresbericht für die einzelnen Kommunen finden Sie im rechten Menü zum Download (in mobiler Ansicht unten auf der Seite).

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