Am 12. März 2025 stellten Direktionsleiter der Direktion Kriminalität, Kriminaloberrat Peter Hentschel, und Abteilungsleiter der Polizei Lippe, Polizeidirektor Alexander Fenske, die Kriminalstatistik für das Jahr 2024 vor. Die zentrale Botschaft: Lippe ist die drittsicherste Region in ganz Nordrhein-Westfalen und in Ostwestfalen sogar der sicherste Kreis, aber wir ruhen uns nicht auf den Zahlen aus, es gibt trotzdem Herausforderungen.
„Das wir auf Platz 3 sind, ist kein Zufall, sondern das Ergebnis der engagierten Arbeit unserer Polizei“, betonte Alexander Fenske.
Stabile Lage und hohe Aufklärungsquote
Im Jahr 2024 wurden in Lippe 15.360 Straftaten registriert – ein leichter Anstieg von 1,29 % (ca. 200 Fälle mehr) im Vergleich zum Vorjahr. „Das liegt im Rahmen normaler Schwankungen“, erklärte Peter Hentschel.
Mit einer Kriminalitätshäufigkeitszahl von 4.391 Straftaten pro 100.000 Einwohnern ist Lippe die drittsicherste Region in NRW und mit Abstand der sicherste Kreis in OWL. Die Aufklärungsquote von 59,54 % liegt zwar minimal unter dem Vorjahreswert (59,71 %), übertrifft jedoch den 10-Jahres-Durchschnitt (57,97 %) und den Landesdurchschnitt (54,17 %). Hier stehen wir auf Platz 7 in NRW.
„In knapp drei von fünf Fällen klären wir die Tat auf – das ist ein guter Wert“, so Peter Hentschel.
Die wichtigsten Zahlen:
- Sexualdelikte: Rückgang um 15 % auf 604 Fälle – ein Vier-Jahres-Tief (Aufklärungsquote: 86,26 %)
- Raubdelikte: Abnahme um 8 % auf 120 Fälle
- Wohnungseinbrüche: Rückgang um 17 % auf 181 Fälle – der zweitniedrigste Wert der letzten zehn Jahre
- Taschendiebstähle: Von 253 auf 182 Fälle gesunken (- 28 %)
- Fahrraddiebstähle: Signifikante Abnahme um 30 % auf 397 Fälle
„Gerade beim Taschendiebstahl haben wir nach dem Anstieg im Vorjahr reagiert – mit Öffentlichkeitsarbeit und Prävention direkt an den Supermärkten vor Ort. Das hat geholfen“, erklärte Kripo-Chef Hentschel.
Besorgniserregende Trends
Trotz der guten Gesamtlage gibt es Herausforderungen:
- Gefährliche und schwere Körperverletzungen: Anstieg um 10 % auf 1.969 Fälle
- Tätliche Angriffe auf Amtsträger: Verdopplung von 31 auf 62 Fälle (100 % Prozent) - ein alarmierender Trend, der nicht nur Polizisten, sondern auch Rettungskräfte und andere Amtsträger betrifft
- Messerträger: Mehr Menschen führen Messer mit sich.
Sicherheit ist mehr als Statistik! Abteilungsleiter Fenske betonte, dass Sicherheit nicht nur in Zahlen gemessen wird: „Die gefühlte Sicherheit ist uns genauso wichtig wie die tatsächliche Lage. Gerade ein Einbruch in der Nachbarschaft kann Ängste schüren. Trotzdem: wir sind eine lebenswerte Region, aber haben auch unsere Herausforderungen. Wir arbeiten jeden Tag daran, die Straftaten zu verhindern und aufzuklären."
„Lippe bleibt sicher – statistisch und im Alltag, wir ruhen uns aber nicht auf guten Zahlen aus, sondern kämpfen täglich für Ihre Sicherheit““, resümierte Peter Hentschel.
Die Polizei wird weiterhin Prävention betreiben, Trends wie die Angriffe auf Amtsträger angehen und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger stärken.
Den vollständigen Jahresbericht sowie Berichte für die einzelnen lippischen Kommunen finden Sie im rechten Menü zum Download (mobil unten auf der Seite).