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Die größten Irrtümer zum Thema Einbruchschutz
Die größten Irrtümer zum Thema Einbruchschutz
Unser Experte aus der Kriminalprävention Kriminalhauptkommissar Tim Lukowski klärt auf!
Nina Ehm

Weit verbreitete Irrtümer in Sachen Einbruchschutz machen Einbrechern das Leben häufig leicht. Unser Experte für technische Einbruchssicherung des Kriminalkommissariats Kriminalprävention und Opferschutz, Kriminalhauptkommissar Tim Lukowski, klärt zum Abschluss der landesweiten Präventionsaktion „Riegel vor! Sicher ist sicherer.“ die 7 populärsten Irrtümer auf:

Irrtum Nummer 1: Einbrecher kommen nur nachts!

Tim Lukowski: „Das stimmt so nicht! Einbrecher kommen häufig tagsüber, wenn in der Regel niemand zu Hause ist, am frühen Abend oder am Wochenende. Vor allem in der dunklen Jahreszeit nutzen Einbrecher gerne die frühe Dämmerung aus.“

Irrtum Nummer 2: Zu mir kommen keine Einbrecher, denn bei mir ist nichts zu holen!

Tim Lukowski: „Viele Menschen schätzen den Wert ihres Besitzes falsch ein und vermuten, ihr Zuhause wäre für Einbrecher nicht interessant. Das ist ein Irrtum! Einbrecher spekulieren stets auf eine Beute, die sich lohnt. Sie profitieren von schlecht gesicherten Türen oder Fenstern. Bitte beachten Sie, dass selbst wenn Ihnen nichts Wertvolles gestohlen werden kann: Ihr Sicherheitsgefühl in den eigenen vier Wänden kann Ihnen in jedem Fall genommen werden!“

Irrtum Nummer 3: Ich habe mir eine Kamera im Wohnzimmer aufgestellt, damit bin ich gut gesichert!

Tim Lukowski: „Wirksamen Schutz gegen das Eindringen bietet spezielle Mechanik in Fenstern, Türen und sonstigen Zugangsmöglichkeiten. Smart-Home-Technik, wie zum Beispiel Kameras mit Bewegungserkennung und Meldetechnik, können Mechanik nicht ersetzen. Als Ergänzung der Mechanik kann Elektronik abschreckend wirken, die Handlungszeit des Täters verringern und Sie davor schützen, einem Einbrecher in die Arme zu laufen.“

Irrtum Nummer 4: Die beste Alarmanlage ist mein Hund!

Tim Lukowski: „Es gibt tatsächlich Hunde, die ihr Revier gut verteidigen und Fremde abschrecken. Meine Erfahrung zeigt allerdings, dass Hunde nicht 7 Tage die Woche, 24 Stunden täglich, zu Hause sind. Hinzu kommt, dass der Hund in vielen Familien schon mehr Familienmitglied und weniger Schutzhund ist. Wie bei der Elektronik gilt hier: Wirksamen Schutz bietet die Mechanik. Der Hund wirkt unter Umständen abschreckend und ist damit eine gute Ergänzung.“

Irrtum Nummer 5: Einbrecher kommen sowieso überall rein!

Tim Lukowski: „Meine polizeiliche Erfahrung zeigt, dass Einbrecher nur selten gut ausgerüstete „Profis“ sind. Häufiger sind es Gelegenheitstäter, die sich bereits durch einfache, aber wirkungsvolle technische Sicherungen aufhalten lassen. Fest steht definitiv: Sichtbare Sicherungstechnik hat auf Einbrecher eine abschreckende Wirkung, denn diese führt zu einer längeren „Arbeitszeit“. Und je mehr Zeit der Einbrecher benötigt, desto größer wird das Risiko für ihn entdeckt zu werden.“

Irrtum Nummer 6: Ich bin ja versichert und bekomme alles ersetzt!

Tim Lukowski: „Sich lediglich auf seinen Versicherungsschutz zu verlassen, kann problematisch werden. Ich habe es schon mehrmals erlebt, dass Bürgerinnen und Bürger nach einem Einbruch feststellen mussten, dass sie unterversichert sind. Unabhängig davon ist es doch auch so: Auch die beste Versicherung kann keine ideellen Werte wie beispielsweise besondere Erinnerungsstücke ersetzen - und schon gar nicht das Sicherheitsgefühl zurückbringen, was häufig nach einem Einbruch verloren gegangen ist.“

Irrtum Nummer 7: Wenn bei mir eingebrochen wird, kann ich die Einbrecher aufhalten!

Tim Lukowski: „Davor kann ich nur warnen! Einbrecher versuchen möglichst eine Konfrontation zu vermeiden und wollen einfach nur nicht entdeckt werden. Daher rate ich Ihnen dringend: Sollten Sie einen Einbrecher bemerken, spielen Sie bitte nicht die Heldin oder den Helden und stellen Sie sich ihm bitte nicht in den Weg. Sofern es die Möglichkeit gibt, rufen Sie umgehend die Polizei unter der 110 und geben Sie dieser eine exakte Täterbeschreibung.“

Sie haben noch weitere Fragen? Wer sich gerne individuell zum Thema Einbruchschutz beraten lassen möchte, kann sich unter der Rufnummer 05231 6090 an das Kriminalkommissariat Kriminalprävention und Opferschutz wenden - Ansprechpartner ist Kriminalhauptkommissar Tim Lukowski. Dort werden Sie neutral und kostenlos über Sicherungsmaßnahmen aufgeklärt, die aus Sicht der Polizei für Ihr Haus oder Ihre Wohnung sinnvoll und empfehlenswert sind.
 

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