#NichtNurNePille

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Gefahr durch Medikamentenmissbrauch: Kopfschmerzen, Schlafprobleme, Stress, Angst – für alles gibt es eine Pille, die rasch hilft. Aber was, wenn es nicht mehr ohne geht?
Polizei Lippe und Drogenberatung e.V. in Lippe

Medikamentenmissbrauch ist ein oft unsichtbares, aber wachsendes Problem, das besonders Jugendliche und junge Erwachsene betrifft. Es beginnt meist mit nur einer Pille – zur Beruhigung, zum Abschalten, zum Rausch, um den Leistungsdruck zu bewältigen oder einfach, um dazuzugehören. Doch die Gefahr, die von dieser einen Pille ausgeht, wird unterschätzt.

Besonders gefährlich sind Opioide und Beruhigungsmittel wie Benzodiazepine, die nicht nur stark abhängig machen können, sondern auch leicht zugänglich sind – sei es über den Medikamentenschrank zu Hause oder das Internet. Der Weg in die Abhängigkeit, die sowohl körperliche als auch psychische Schäden verursacht, geht schnell und verläuft in der Regel unbemerkt. Denn Medikamente sind gesellschaftlich akzeptiert - anders als illegale Drogen wie Kokain, Amphetamine und Heroin nimmt das Umfeld sie kaum als gefährlich wahr. Dabei werden sie zunehmend von Jugendlichen und Heranwachsenden anstelle von illegalen Drogen zu ähnlichen Zwecken konsumiert und können durch Missbrauch bis hin zum Tode führen.

Unsere Kampagne #NichtNurNePille richtet sich in erster Linie an das soziale Umfeld von Suchtgefährdeten, um sie für die Risiken des missbräuchlichen Konsums solcher Medikamente zu sensibilisieren. Die Drogenberatung e.V. in Lippe und die Polizei Lippe wollen gemeinsam aufklären, unterstützen und Wege aufzeigen, wie man gegen diese Gefahr vorgehen kann. Informieren Sie sich hier über die Anzeichen von Medikamentenabhängigkeit, lernen Sie die Gefahren kennen und erfahren Sie, wie Sie betroffenen Menschen helfen können.

Ein großer Dank geht an die Dr. Ritter-Stiftung für die Förderung der Kampagne #NichtNurNePille!

Medikamentenmissbrauch und -abhängigkeit

Wenn Medikamente nicht bestimmungsgemäß – also ohne medizinische Notwendigkeit - angewendet, in höheren Dosen oder auf andere Weise als vom Arzt verordnet eingenommen werden, liegt ein Medikamentenmissbrauch vor. 

Jugendliche und junge Erwachsene stehen oft unter starkem Druck, sei es Leistungsdruck durch Schule/Ausbildung/Studium/Sportverein, Zukunftsangst oder sozialen Druck über Social Media und das Bedürfnis, in einer Gruppe akzeptiert zu werden. Medikamente werden dabei von einigen als einfache Lösung gesehen, um Stress abzubauen, die Konzentration zu steigern, Rausch zu erleben oder durch Selbstmedikation mit emotionalen Problemen umzugehen. Der Gedanke, dass es sich um legale und verschreibungspflichtige Mittel handelt, führt dazu, dass die Risiken unterschätzt werden. Insbesondere langfristige Konsequenzen werden von Jugendlichen und jungen Erwachsenen nicht richtig eingeschätzt, dies macht sie besonders anfällig für die Versuchung, Medikamente missbräuchlich zu verwenden.

Ein weiterer wesentlicher Faktor sind die Einflüsse von Social Media, Musik und Popkultur. In sozialen Netzwerken werden bestimmte Medikamente, wie Aufputschmittel oder Beruhigungsmittel, oft als harmlose "Hilfsmittel" für den Alltag dargestellt. Auch das Austesten von Grenzen oder der Wunsch, das eigene Aussehen zu verändern können Gründe für Medikamentenmissbrauch sein. Influencer und Musiker sprechen in ihren Inhalten zunehmend verherrlichend und unreflektiert über den Konsum dieser Substanzen, was das Bild vermittelt, dass die Einnahme normal und akzeptabel sei. Die Risiken werden ausgespart oder verharmlost, was junge Menschen zusätzlich anzieht.

Gefahren von Medikamentenmissbrauch und -abhängigkeit

Der Missbrauch von Medikamenten kann schnell zu einer Abhängigkeit führen, die schwerwiegende körperliche und psychische Folgen hat. Jugendliche und junge Erwachsene entwickeln schneller eine Toleranz gegenüber diesen Substanzen, was dazu führt, dass sie immer höhere Dosen benötigen, um dieselbe Wirkung zu erzielen. Dies erhöht das Risiko einer Überdosierung erheblich. Darüber hinaus können Jugendliche durch eine frühe Abhängigkeit schwere, langfristige gesundheitliche Schäden erleiden, die sie ihr Leben lang begleiten. 

Eine Person, die nicht in der Lage ist, den Konsum von Medikamenten zu unterbinden, gilt als medikamentenabhängig. Das Risiko einer Abhängigkeit besteht insbesondere bei der Einnahme von Medikamenten in zu hohen Dosen über einen zu langen Zeitraum ohne medizinischen Grund. In der Folge entwickelt sich ein zwanghaftes Verlangen nach dem Medikament. Beim Absetzen der Medikation treten Entzugserscheinungen auf, da sich der Körper an die Einnahme gewöhnt hat. Beruhigungs-, Schlaf- und Schmerzmittel können sowohl psychisch als auch physisch abhängig machen. Körperlich äußert sie sich durch Entzugserscheinungen wie Zittern, Schwitzen oder Schmerzen, wenn das Medikament abgesetzt wird. Psychisch zeigt sich eine starke innere Unruhe und das ständige Verlangen nach dem Medikament. 

Medikamentenabhängigkeit ist eine chronische Erkrankung, bei der Betroffene unfähig sind, die Einnahme des Medikaments zu kontrollieren. Eine einmal entwickelte Medikamentenabhängigkeit lässt sich alleine kaum durchbrechen. Eigene Versuche können sogar gefährlich sein, da starke Entzugserscheinungen wie Krampfanfälle, extreme Unruhe oder schwerwiegende psychische Krisen möglich sind. Ein Entzug sollte deshalb nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. 

Betroffene Medikamente

Eine Reihe von Medikamenten wird von Jugendlichen und Heranwachsenden missbräuchlich eingenommen. In Lippe ist bislang vor allem der Konsum von Opioiden und Benzodiazepinen aufgefallen. Grundsätzlich sind aber mehrere Medikamentengruppen gefährlich, die in der Regel zur Behandlung von Schmerzen, Angstzuständen oder Aufmerksamkeitsstörungen verschrieben werden. Das Risiko steigt noch, wenn sie zusammen mit Alkohol, anderen Drogen oder weiteren Medikamenten eingenommen werden. Hier eine Übersicht:

Opioide 
Opioide sind starke Schmerzmittel, die zur Behandlung von akuten und chronischen Schmerzen eingesetzt werden. Sie wirken, indem sie an spezifische Rezeptoren im Gehirn binden und die Schmerzempfindung blockieren. Beispiele für verschreibungspflichtige Opioide sind Oxycodon, Hydrocodon, Tilidin und Morphin. Bei missbräuchlicher Anwendung können sie schnell zu einer Abhängigkeit führen. Das Risiko einer Überdosierung ist hoch, da Opioide in hohen Dosen die Atmung verlangsamen und zum Atemstillstand führen können. Besonders gefährlich wird es, wenn Opioide mit anderen zentral dämpfenden Substanzen wie Alkohol oder Beruhigungsmitteln (z.B. Benzodiazepinen) kombiniert werden. Diese Kombination kann die dämpfenden Wirkungen auf das zentrale Nervensystem verstärken und das Risiko eines Atemstillstands bis hin zum Tod erheblich erhöhen.

Benzodiazepine
Benzodiazepine werden häufig zur Behandlung von Angstzuständen, Schlafstörungen und Krampfanfällen verschrieben. Sie wirken beruhigend auf das zentrale Nervensystem. Zu den gängigen Benzodiazepinen zählen Diazepam (Valium), Alprazolam (Xanax) und Lorazepam (Ativan). Der Missbrauch dieser Medikamente kann zu einer starken Abhängigkeit führen und der Entzug ist oft langwierig und gefährlich, mit Symptomen wie Angst, Krampfanfällen und Halluzinationen. Besondere Vorsicht ist beim Konsum von Benzodiazepinen zusammen mit Alkohol oder Opioiden geboten, da dies zu einer extremen Sedierung, Atemdepression und sogar zum Koma führen kann.

Stimulanzien
Stimulanzien, wie Methylphenidat (Ritalin) und Amphetamine (Adderall), werden zur Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und Narkolepsie eingesetzt. Sie steigern die Konzentration und Wachsamkeit, was sie besonders bei Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden beliebt macht, die ihren Leistungsdruck bewältigen wollen. Allerdings kann der Missbrauch dieser Substanzen zu Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck und psychischen Störungen wie Angst und Paranoia führen. Beim Mischkonsum mit anderen Stimulanzien, wie Koffein oder Drogen wie Kokain, erhöht sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme, wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle, erheblich. Eine Kombination mit Alkohol kann das Risiko für Alkoholvergiftungen erhöhen, da Stimulanzien die dämpfende Wirkung von Alkohol überdecken können, so dass zu viel getrunken wird.

Husten- und Erkältungsmittel
Ein weiteres, oft unterschätztes Risiko geht von rezeptfreien Husten- und Erkältungsmitteln aus, die Dextromethorphan (DXM) enthalten. Bei hohen Dosen kann DXM halluzinogene Wirkungen hervorrufen. Der Missbrauch von DXM kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, darunter Verwirrtheit, Schläfrigkeit, Übelkeit und in extremen Fällen Gehirnschäden. Noch gefährlicher wird es in Kombination mit Alkohol oder anderen Beruhigungsmitteln, die die dämpfende Wirkung verstärken und zu einer gefährlichen Atemdepression führen können.

Schlafmittel
Verschreibungspflichtige Schlafmittel wie Zolpidem (Ambien) und Zopiclon (Imovane) werden oft missbraucht, nicht um schneller einzuschlafen sondern um einen „Rausch“ zu erzeugen. Diese Medikamente können bei längerem Gebrauch zu einer physischen und psychischen Abhängigkeit führen und bei Missbrauch stattdessen zu Schlafstörungen führen. Überdosierungen können gefährlich sein und zu schweren Vergiftungen, Gedächtnisverlust oder sogar zum Tod führen. Der Mischkonsum von Schlafmitteln mit Alkohol oder anderen Beruhigungsmitteln ist besonders gefährlich, da dies zu starker Sedierung, Gedächtnisverlust, extremer Verwirrung und im schlimmsten Fall zu einem tödlichen Atemstillstand führen kann.

Warnsignale und Erkennung von Medikamentenmissbrauch

Es gibt diverse Anzeichen, die auf eine Medikamentenabhängigkeit hindeuten können. Anfangs sind sie oft subtil, entwickeln sich aber oft zu deutlich erkennbaren Verhaltensänderungen. Nicht nur Eltern und nahe Angehörige, sondern auch das erweiterte Umfeld wie der Freundeskreis, Lehrkräfte, Trainer oder der Kollegenkreis sollte aufmerksam sein und frühzeitig eingreifen. Hier sind einige typische Warnsignale, auf die man achten sollte:

Verändertes Verhalten

Ein häufiges Anzeichen für Medikamentenmissbrauch ist eine deutliche Veränderung im Verhalten. Betroffene können plötzlich introvertiert, reizbar oder depressiv wirken. Gleichzeitig ist es auch möglich, dass sie übertrieben extrovertiert, außergewöhnlich gut gelaunt oder hyperaktiv erscheinen, besonders wenn stimulierende Substanzen wie ADHS-Medikamente missbraucht werden. Generell können extreme Stimmungsschwankungen und unvorhersehbares Verhalten, das nicht zu der sonstigen Persönlichkeit passt, Hinweise auf eine Sucht sein. Auch der Rückzug aus sozialen Kontakten oder das verstärkte Aufsuchen bestimmter sozialer Situationen, die zuvor gemieden wurden, können Anzeichen für einen Missbrauch sein.

Körperliche Veränderungen

Medikamentenmissbrauch kann sich auch körperlich bemerkbar machen. Dazu gehören plötzliche Gewichtsschwankungen, auffällige Pupillen sowie ein unnatürliches Schlafverhalten (entweder übermäßige Müdigkeit oder Schlaflosigkeit). Auch Zittern oder Schwindel können auf eine Abhängigkeit hindeuten.

Heimliches Verhalten

Betroffene versuchen oft ihre Sucht zu verbergen. Dies kann sich durch Geheimnistuerei zeigen, zum Beispiel wenn sie plötzlich Orte oder Situationen meiden, in denen sie früher gerne waren. Ungewöhnlich häufiges Verweilen in Räumen wie dem Badezimmer oder dem Schlafzimmer, das Verstecken von Medikamentenverpackungen oder die Weigerung, über das eigene Befinden zu sprechen, sind ebenfalls Warnzeichen.

Auffällige Post oder Pakete 

Ein weiteres Zeichen für eine mögliche Medikamentenabhängigkeit kann der Erhalt von ungewöhnlich viel oder nicht zuordbarer Post sein. Wenn jemand regelmäßig Pakete oder Briefe erhält, deren Herkunft nicht klar ist, könnte das darauf hindeuten, dass Medikamente illegal über das Internet bestellt werden. Dies gilt besonders, wenn die Person sehr darauf bedacht ist, diese Post unbemerkt entgegenzunehmen.

Veränderungen im Freundeskreis

Wenn jemand plötzlich den Freundeskreis wechselt oder sich mit Personen umgibt, die bekanntermaßen Substanzen missbrauchen, könnte dies ein Zeichen für einen Medikamentenmissbrauch sein. Eine zunehmende Geheimhaltung neuer Bekanntschaften oder ein allgemeiner Bruch mit alten Freunden kann ebenfalls auf eine problematische Entwicklung hindeuten.

Auffälligkeiten in der Schule, an der Uni, am Arbeitsplatz oder im Verein  

Leistungsverluste in der Schule oder an der Uni, häufige Fehlzeiten, Unaufmerksamkeit und Schwierigkeiten, sich auf Aufgaben zu konzentrieren, können auf ein Problem hinweisen. Ebenso können plötzliche Unzuverlässigkeit, mangelnde Motivation und Konflikte mit Mitmenschen sein. Im Vereinsleben können solche Veränderungen durch den Rückzug von Aktivitäten, Unpünktlichkeit oder den plötzlichen Abbruch von sozialen Kontakten auffallen.

Häufige medizinische Beschwerden und Arztbesuche

Ein auffälliges Anzeichen kann auch eine zunehmende Häufigkeit von Arztbesuchen und das wiederholte Klagen über gesundheitliche Beschwerden sein, für die scheinbar keine Ursache gefunden wird. Betroffene versuchen möglicherweise mehrere Ärzte aufzusuchen, um mehr Rezepte für die benötigten Medikamente zu erhalten (sogenanntes "Doctor Shopping"). Auch ein starker Fokus auf die Beschaffung von Medikamenten kann ein Hinweis sein.

Finanzielle Probleme

Medikamentenabhängigkeit kann zu erheblichen finanziellen Belastungen führen. Wenn jemand plötzlich häufig nach Geld fragt, ungewöhnliche Ausgaben hat oder Gegenstände verkauft, könnte dies auf den Versuch hinweisen, Geld für den Kauf von Medikamenten zu beschaffen.

Auffällig lange Einnahme von Medikamenten

Das Risiko einer Abhängigkeit besteht insbesondere bei der Einnahme von Medikamenten über einen zu langen Zeitraum ohne medizinischen Grund.

Präventionstipps

Die Prävention von Medikamentenmissbrauch beginnt im Alltag. Es ist wichtig, dass aktiv darauf geachtet wird, welche Medikamente im direkten Umfeld verfügbar sind und wie darüber gesprochen wird.

Offene Kommunikation

Sprechen Sie frühzeitig und offen mit Jugendlichen und Heranwachsenden über die Gefahren von Medikamentenmissbrauch. Erklären Sie, dass auch verschreibungspflichtige Medikamente bei unsachgemäßer Anwendung schädlich und süchtig machend sein können. Hören Sie aufmerksam zu und signalisieren Sie, dass Sie jederzeit ansprechbar sind.

Sichere Medikamentenaufbewahrung

Stellen Sie sicher, dass alle verschreibungspflichtigen Medikamente sicher aufbewahrt werden, außerhalb der Reichweite von Kindern und Jugendlichen. Überprüfen Sie regelmäßig den Medikamentenschrank und entsorgen Sie nicht mehr benötigte oder abgelaufene Medikamente ordnungsgemäß.

Vorbildfunktion einnehmen 

Seien Sie sich bewusst, dass junge Menschen ihr Verhalten oft an den Erwachsenen in ihrem Umfeld orientieren. Gehen Sie selbst verantwortungsvoll mit Medikamenten um und nutzen Sie diese nur nach ärztlicher Verordnung. Vermeiden Sie es, leichtfertig über Medikamente zu sprechen oder diese ohne medizinische Notwendigkeit zu verwenden. Geben Sie Kindern und Jugendlichen nur Medikamente, wenn es einen medizinischen Grund gibt.

Wissen über Medien und Trends

Informieren Sie sich über aktuelle Trends und die Rolle von Social Media und Musik bei der Verbreitung von Medikamentenmissbrauch. Viele Jugendliche werden über diese Kanäle auf bestimmte Medikamente aufmerksam gemacht und unter Druck gesetzt, sie auszuprobieren. Unterstützen Sie Jugendliche dabei, kritisch zu hinterfragen, was sie online sehen und hören.

Aufbau von Resilienz und Selbstwertgefühl

Fördern Sie das Selbstwertgefühl und die Resilienz von Jugendlichen, um sie gegen den Druck von außen zu stärken. Junge Menschen, die sich in ihrem Umfeld sicher und geschätzt fühlen, sind weniger anfällig für Substanzmissbrauch als Bewältigungsstrategie für Stress oder soziale Unsicherheiten.

Hilfe im Ernstfall

Wenn Sie den Verdacht haben, dass eine Person in Ihrem Umfeld bereits Medikamente miss-braucht oder abhängig ist, ist schnelles und entschlossenes Handeln gefragt:  

  • Ruhig und sachlich bleiben  
    Auch wenn der Verdacht erschreckend ist, versuchen Sie ruhig zu bleiben. Konfrontieren Sie die Person nicht sofort in einem emotional aufgeladenen Moment. Wählen Sie stattdessen einen ruhigen Zeitpunkt, um Ihre Bedenken anzusprechen und hören Sie aktiv zu.
  • Gespräch suchen und Unterstützung anbieten
    Sprechen Sie die Person behutsam auf Ihre Beobachtungen an. Zeigen Sie Verständnis und bieten Sie Hilfe an, anstatt Vorwürfe zu machen. Fragen Sie, ob es etwas gibt, das die Person belastet und wie Sie gemeinsam eine Lösung finden können.
  • Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen
    Holen Sie sich professionelle Unterstützung, zum Beispiel bei einer Suchtberatungsstelle oder bei Ärztinnen und Ärzten. Eine fachkundige Einschätzung ist wichtig, um das Ausmaß des Problems richtig einzuschätzen und die geeigneten Maßnahmen einzuleiten.
  • Rückfallgefahren und langfristige Unterstützung
    Haben Sie Geduld: Der Weg aus der Abhängigkeit kann langwierig sein und Rückfälle sind Teil des Prozesses. Es ist wichtig, auch nach einer erfolgreichen Behandlung weiterhin aufmerksam zu bleiben und Unterstützung anzubieten. Ermutigen Sie die betroffene Person in Selbsthilfegruppen oder therapeutischen Programmen aktiv zu bleiben.
  • Selbstschutz und eigene Grenzen
    Denken Sie auch an sich selbst und Ihre eigenen Grenzen. Sucht ist eine belastende Situation für das gesamte Umfeld. Scheuen Sie sich nicht selbst Unterstützung zu suchen, beispielsweise durch Angehörigengruppen oder Beratungsstellen, um sich über den Umgang mit der Situation auszutauschen und zu entlasten.
  • Gemeinsames Vorgehen mit anderen Bezugspersonen
    Kooperieren Sie eng mit anderen wichtigen Bezugspersonen. Gemeinsam können Familie, Freundeskreis, Lehrkräfte, Trainer usw. mehr erreichen und sich gleichzeitig gegenseitig entlasten. 
     
Hilfsangebote

Unterstützung für Betroffene und Angehörige:

Drogenberatung e.V. in Lippe
Bahnhofstraße 6
32756 Detmold
Telefon: (05231) 21035
E-Mail: nichtnurnepille [at] drogenberatung-detmold.de (nichtnurnepille[at]drogenberatung-detmold[dot]de)  

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110