Was passiert nach dem Eingang eines Notrufes, was gibt es für Einsätze und was gehört eigentlich alles zu der Arbeit auf der Leitstelle? Antworten auf diese Fragen gab die Kreispolizeibehörde Lippe am vergangenen Freitag (1.10.2021) beim bundesweiten Twitter-Marathon zum „Tag des Notrufs“.
Einen ganzen Tag lang wurde unter dem Hashtag #polizei110 fleißig zur spannenden Leitstellen-Arbeit sowie einigen aktuellen Einsätzen getwittert. Um möglichst viele Menschen auf das wichtige Thema Notruf aufmerksam zu machen, erschienen die Beiträge nicht nur auf dem sozialen Netzwerk Twitter, sondern auch auf den weiteren Social-Media-Kanälen Facebook und Instagram.
Sie haben unseren Twitter-Marathon verpasst?
Kein Problem: Hier erfahren Sie mehr über unsere Leitstelle, das Thema Notruf 110 und den Einsatz danach…
Ihre Polizei Lippe
Die Leitstelle ist quasi das Herz unserer Behörde: Hier laufen alle Einsätze zusammen. Sie ist 365 Tage im Jahr besetzt und rund um die Uhr für Sie erreichbar. Wer Hilfe benötigt und den Notruf 110 wählt, landet bei unseren freundlichen und hilfsbereiten Kolleginnen und Kollegen der Leitstelle. Ohne sie läuft nichts!
Übrigens: Regelmäßig erreichen uns auch Notrufe von Menschen, die ärztliche Hilfe oder einen Krankenwagen brauchen und keine Polizei... Doch bei einem medizinischen Notfall sollten Sie immer die 112 wählen - den Notruf vom Rettungsdienst!
Schon gewusst? Im vergangenen Jahr 2020 wurden insgesamt 52.422 Einsätze durch unsere Leitstelle bearbeitet.
Sobald ein Notruf über die 110 in der Leitstelle eingeht, ist es für uns als erstes wichtig zu wissen, wo Sie gerade sind, damit Sie schnell Hilfe bekommen: In welcher Stadt, in welcher Straße, evtl. eine Hausnummer - natürlich nur sofern dies in Ihrer Notlage überhaupt möglich ist. Unser Leitstellen-Team entscheidet direkt, ob sofortiges Handeln erforderlich ist. In dem Fall wird der Einsatz per Funk an die Einsatzkräfte in unseren Streifenwagen weitergegeben.
Wichtig zu wissen: Bei mehreren Einsätzen zur gleichen Zeit, muss die Leitstelle priorisieren. Je nach "Wichtigkeit" des Notfalls wird eine Reihenfolge festgelegt, in der die Streifen-Teams die Orte anfahren. So wird die Polizei bei einem Raubüberfall dringender benötigt, als bei einem leichten Unfall ohne verletzte Person. Sollte es aus diesen Gründen also mal zu Wartezeiten für die Bürgerinnen und Bürger kommen, bitten wir um Ihr Verständnis.
Nach dem Notruf ist vor dem Einsatz. Die Kolleginnen und Kollegen des Streifendienstes sind sofort einsatzbereit. Während die Beifahrenden per Funk den Einsatz von der Leitstelle entgegen nehmen, bedienen die Fahrerinnen und Fahrer das Signalhorn. Oft kommt es auf jede Sekunde an. Mit Sonder- und Wegerechten (Blaulicht und Martinshorn) geht es nun darum Menschenleben zu retten, Gefahren jeglicher Art abzuwehren oder Täterinnen und Täter zu stellen.
Über Funk tauschen sich Leitstelle und Streifenwagen-Team bei einem Einsatz stetig über neue Infos und den Stand der polizeilichen Arbeit vor Ort aus. So weiß die Leitstelle immer genau, was gerade passiert.
Schnelle und kompetente Hilfe für jeden Menschen - das ist Tag für Tag unser oberstes Ziel!
Bei einem Notruf müssen die Mitarbeitenden der Leitstelle innerhalb von wenigen Sekunden die wichtige Entscheidung treffen, ob es sich dabei um einen echten Notfall handelt oder einen "Fake-Anruf". Ja, Sie haben richtig gelesen: Leider gibt es Menschen, die die 110 nicht wählen, weil sie dringend polizeiliche Hilfe benötigen, sondern nur, um sich einen bösen "Scherz" zu erlauben.
Die Polizei Lippe bittet dringend darum, die Notrufleitung nicht mit derartigen Anrufen zu blockieren! Der Missbrauch von Notrufen ist eine Straftat und wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit einer Geldstrafe geahndet.
Egal ob Sie die Hilfe der Polizei, der Feuerwehr oder des Rettungsdienstes benötigen: Nun ist auch ein barrierefreier Notruf per App mit nur wenigen Klicks möglich. Vor allem für unsere sprach- und hörbehinderten Mitmenschen ist diese Innovation von entscheidender Bedeutung. Sie erhalten jetzt ein großes Stück mehr Sicherheit und Selbstbestimmung. Bisher standen ihnen ein Notruf-Fax und ein Gebärdendolmetscherdienst zur Verfügung.
Durch die App kann in Notsituationen ohne zu sprechen oder mit geringen Sprachkenntnissen ein Notruf abgesetzt werden. In diesem sind dann alle wichtigen Infos wie persönliche Daten, Ort und Art des Notfalls enthalten. Grundsätzlich kann die "nora"-App aber selbstverständlich von jeder Person genutzt werden.