Verkehrsunfallstatistik 2024

Thomas Bartelt, Christine Sanders und Alexander Fenske stellten die Statistik vor.
Verkehrsunfallstatistik 2024
Am 17.03.2025 wurden in einer Pressekonferenz die Zahlen zur Verkehrsunfallentwicklung des Jahres 2024 in Lippe vorgestellt.
Nina Ehm

Am 17.03.2025 stellte der Abteilungsleiter der Polizei, Polizeidirektor Alexander Fenske, gemeinsam mit dem Leiter Verkehrsdienst, Erster Polizeihauptkommissar Thomas Bartelt, die Verkehrsunfallzahlen für das Jahr 2024 vor.
„Jeder von uns nimmt nahezu täglich am öffentlichen Straßenverkehr teil und erlebt selbst: Der Ton auf der Straße ist rauer geworden. Viele Menschen sind häufig spät dran, gestresst und somit auch unkonzentriert. Das spiegelt sich leider auch in den neuen Zahlen der Verkehrsunfallstatistik wider“, so Polizeidirektor Fenske.

Anzahl der Verkehrsunfälle und Verletzten

Gegenüber dem Vorjahr ist bei der Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Kreis Lippe ein Anstieg um 202 auf 10.035 Unfälle (+ 2 %) zu verzeichnen.
Bezogen auf die Einwohnerzahl belegt die Polizei Lippe landesweit den 14. Rang in der Unfallhäufigkeit. Das Risiko, im Kreis Lippe bei einem Verkehrsunfall zu verunglücken, liegt damit weiterhin deutlich unter dem Durchschnitt des Landes Nordrhein-Westfalen.

  • Bei 1.044 Verkehrsunfällen wurden Personen verletzt oder getötet (+ 13 %).
  • Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle mit Sachschaden blieb annähernd auf dem Vorjahresniveau (8.991).
  • Die Anzahl der bei Verkehrsunfällen getöteten Personen ist gegenüber dem Vorjahr von 10 auf 11 Personen gestiegen.
  • 1.337 Personen wurden im Jahr 2024 bei Verkehrsunfällen verletzt - 164 mehr als im Vorjahr (+ 14 %). 231 Personen davon waren schwer verletzt (+ 25 %).
  • Die Anzahl der Verkehrsunfallfluchten bleibt weiterhin hoch: Die Aufklärungsquote bei Fluchten nach Verkehrsunfällen mit Verletzten beträgt 54 %.

Zielgruppen

  • Kinder (bis 14 Jahre): 123 Kinder verunglückten in Lippe bei Unfällen (+ 16 %)
  • Jugendliche (15 bis 17 Jahre): 84 Jugendliche verunglückten im lippischen Straßenverkehr (+ 15 %).
  • Junge Erwachsene (18 bis 24 Jahre): Mit 221 verunglückten jungen Erwachsenen ist die Zahl gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen (+ 26 %).
  • Senioren (65 +): Auch die Zahl der im Straßenverkehr verunglückten Senioren stieg auf 193 an (+ 17 %).

Verkehrsbeteiligung

  • Anzahl der Verletzten bei Verkehrsunfällen mit PKW-Beteiligung stark gestiegen (sieben Getötete)
  • Deutlich mehr Verletzte durch Unfälle mit motorisierten Zweirädern (ein Getöteter)
  • Weiterhin viele Verunglückte bei Verkehrsunfällen mit Fahrrad / E-Bike / Pedelec
  • Extremer Anstieg bei Verletzten durch Unfälle mit einem E-Scooter – vor allem im Bereich der Jugendlichen
  • Weniger Fußgänger wurden bei Verkehrsunfällen verletzt.

Hauptunfallursachen

  • Vorfahrt, Geschwindigkeit, Alkohol und Drogen sowie Abbiegen und eine falsche Straßennutzung sind die häufigsten Unfallursachen.
  • Bei Verkehrsunfällen mit Verletzten ist Geschwindigkeit die häufigste Unfallursache, gefolgt von Abbiegen und Vorfahrt.
  • Ein starker Anstieg der Unfallzahlen ist auch bei Verkehrsunfällen unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen zu verzeichnen.

Bei der Polizei Lippe wird im Jahr 2025 die sichere Teilnahme von Zweiradfahrern (Fahrrad / E-Bike / Pedelec, Motorrad und E-Scooter) am Straßenverkehr einen Schwerpunkt der Verkehrssicherheitsarbeit bilden. Dazu gehören neben repressiven Maßnahmen wie Geschwindigkeitskontrollen bei Motorrädern, verstärkten Alkohol- und Drogenkontrollen bei E-Scooter- und Radfahrern, Lichtkontrollen bei Radfahrern und die Kontrolle der richtigen Straßennutzung auch präventive Maßnahmen in Form von verschiedenen Seminaren für Senioren sowie Schülern.

Im Anschluss an die Pressekonferenz bekamen die Journalisten die Möglichkeit einmal selbst auf einem Pedelec-Simulator Platz zu nehmen. Beim Training mit dem Simulator werden Radfahrer auf einem Bildschirm mit alltäglichen Gefahrensituationen im Straßenverkehr konfrontiert und können so ihre Reaktion testen – zum Beispiel: Wie reagiert das Pedelec, wenn ich bei hoher Geschwindigkeit abrupt abbremsen muss? Würde das Rad rechtzeitig zum Stehen kommen?

Den Jahresbericht zur Verkehrsunfallentwicklung 2024 im Detail finden Sie im rechten Bereich dieser Seite bzw. mobil im unteren Bereich.

Foto v. l.: Thomas Bartelt (Leitung Verkehrsdienst), Christine Sanders (Führungsstelle Verkehr) und Alexander Fenske (Abteilungsleitung Polizei)

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110