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Alexander Fenske, Abteilungsleiter Polizei, Peter Pauls, Leiter der Direktion Verkehr, und Behördenleiter Dr. Axel Lehmann bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik 2022.
Verkehrsunfallstatistik 2022
Am 1. März 2023 stellte Behördenleiter Dr. Axel Lehmann gemeinsam mit Abteilungsleiter der Polizei, Polizeidirektor Alexander Fenske und dem Leiter der Direktion Verkehr, Polizeioberrat Peter Pauls die Verkehrsunfallzahlen für das Jahr 2022 vor.
Nina Ehm

Nach den außerordentlich niedrigen Verkehrsunfallzahlen der Jahre 2020 und 2021 ist die Anzahl aller erfassten Unfälle 2022 im Kreis Lippe wieder angestiegen. Diese Entwicklung konnte nicht nur in Lippe, sondern landesweit festgestellt werden. Dennoch befindet sich Lippe im Hinblick auf die Verkehrsunfallzahlen deutlich unter dem landesweiten Durchschnitt und steht im Vergleich zu allen 29 Landratsbehörden in NRW mit einer Verunglücktenhäufigkeitszahl von 348 auf dem 6. Platz. 

In der Pressekonferenz zur Vorstellung der Verkehrsunfallzahlen am 1. März 2023 betonte Behördenleiter Dr. Lehmann: „In Lippe bei einem Verkehrsunfall zu verunglücken, ist auch in diesem Jahr immer noch sehr viel unwahrscheinlicher, als in den meisten anderen Kreisen in NRW. Weiterhin hat die Sicherheit der Lipperinnen und Lipper absolute Priorität für uns. Das oberste Ziel der Polizei ist es auch in Zukunft, die Zahl der Verletzten und Getöteten im Straßenverkehr weiter zu senken. Jedes Menschenleben, das aufgrund eines Verkehrsunfalls ausgelöscht wird, ist eines zu viel!“

Kurze Zusammenfassung des Jahresberichts Verkehrsunfallentwicklung 2022

Insgesamt waren 2022 im Kreis Lippe 9.299 Verkehrsunfälle zu verzeichnen. Das sind 529 Unfälle mehr, als noch im Jahr davor (+ 6 %). „Die Ursachen dafür liegen auf der Hand: 2022 hat Corona die Menschen nicht mehr so stark in ihrem Leben beeinflusst. Die Menschen in Lippe waren wie vor der Pandemie viel im Straßenverkehr unterwegs. Statt im Home Office oder Homeschooling zu bleiben, fuhren, radelten oder gingen Jung und Alt zurück zur Arbeit und in die Schulen. In der Freizeit waren endlich wieder private Treffen mit Familie und Freunden möglich. Kurzum: Durch mehr Verkehrsteilnehmende auf lippischen Straßen ereigneten sich auch wieder mehr Unfälle“, erläuterte Dr. Lehmann.

Trotz dieser Steigerung wurde der vor der Pandemie herrschende stetige Aufwärtstrend der Verkehrsunfallzahlen durchbrochen, so dass die Unfallzahlen im Wesentlichen unter denen von 2019 liegen (9.574).

Bei 959 der Verkehrsunfälle im Jahr 2022 wurden insgesamt 1.200 Personen verletzt. Dies entspricht einer Steigerung von 95 verletzten Personen bzw. 8,6 %. 6 Menschen verunglückten tödlich – 3 weniger, als noch in 2021. Im Gegensatz zum Vorjahr verlor kein Kind durch einen Verkehrsunfall sein junges Leben, jedoch ein Jugendlicher.

Die Zahl der Schwerverletzten ging trotz mehr Verunglückten um 21 Personen auf insgesamt 241 zurück (- 8 %). Diese Menschen erlitten bei Unfällen so schwere Verletzungen, dass sie stationär in Krankenhäusern aufgenommen und behandelt werden mussten.

Die Gruppe der jungen Erwachsenen (18 - 24 Jahre) ist weiterhin überproportional häufig an Verkehrsunfällen beteiligt. Während ihr Anteil an der lippischen Bevölkerung etwa 7,4 % ausmacht, betrug ihre Beteiligung an Unfällen, bei denen es Verletzte gab, im Jahr 2022 knapp 17 %. Auch wenn niemand von ihnen im letzten Jahr im Straßenverkehr starb, so gehörte etwa jeder 6. bei einem Unfall verunglückte Mensch dieser Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen an. 

Bei der Entwicklung der Unfallfolgen in Abhängigkeit der Verkehrsbeteiligung, ließ sich Folgendes feststellen: Jeweils 2 Menschen kamen 2022 bei Unfällen auf motorisierten Zweirädern sowie auf dem Fahrrad bzw. Pedelec ums Leben. 

Während die Zahl der Verletzten im Bereich der PKW- und Motorrad-Fahrenden sowie der Fußgänger im Vergleich zum Vorjahr weitgehend gleich blieb, ist ein deutlicher Anstieg von verletzten Fahrrad- und Pedelec-Fahrenden zu erkennen (2021:266 / 2022:313). 56 Personen zogen sich schwere bis tödliche Verletzungen auf dem Rad zu. „Eine Erklärung für diese Entwicklung findet sich darin, dass immer mehr Lipperinnen und Lipper zum Rad bzw. Pedelec greifen, wenn sie von A nach B möchten. Je mehr Radfahrende auf unseren Straßen unterwegs sind, desto mehr sind sie auch an Verkehrsunfällen beteiligt“, führte Peter Pauls, Leiter der Direktion Verkehr, bei der Pressekonferenz aus.

Vor allem ältere Menschen ab 65 Jahren profitieren von der Motor-Unterstützung beim Fahrradfahren. Jedoch bergen Pedelecs und E-Bikes auch viele verschiedene Gefahren, darunter auch die möglichen Fahrgeschwindigkeiten. Polizeioberrat Peter Pauls betonte: „Der Anstieg der Verunglückten auf dem Fahrrad bzw. Pedelec bietet uns Grund zur Sorge: 62 Seniorinnen und Senioren wurden im letzten Jahr bei Rad-Touren verletzt. Das sind 27 Verletzte mehr, als noch im Vorjahr. Diese Entwicklungen haben wir im Blick und reagieren entsprechend mit angemessenen Seminarangeboten im Sinne der Prävention darauf.“

Die Polizei Lippe wird neben verschiedenen Präventionsmaßnahmen für Verkehrsteilnehmende auch weiterhin mit der Verkehrsüberwachung für eine generelle Bekämpfung von Unfällen auf lippischen Straßen sorgen. So werden beispielsweise regelmäßig die gefahrenen Geschwindigkeiten kontrolliert und Sondereinsätze im Bereich Ablenkung bzw. Drogen und Alkohol am Steuer durchgeführt.

Die ausführliche Verkehrsunfallstatistik 2022 finden Sie im rechten Bereich dieser Website (bei mobilen Endgeräten im unteren Bereich).
 

 

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