Zusammenfassung der Pressekonferenz zur Verkehrsunfallstatistik 2023 im Kreis Lippe
Am Montag, den 18. März 2024, fand im Polizeidienstgebäude in Detmold die Pressekonferenz zur Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik 2023 für den Kreis Lippe statt. Landrat Dr. Axel Lehmann eröffnete die Veranstaltung mit einer Ansprache. Abteilungsleiter Polizei Polizeidirektor Alexander Fenske und Polizeioberrat Peter Pauls, in seiner Funktion als Direktionsleiter Verkehr, waren ebenfalls anwesend.
Gesamtentwicklung der Verkehrsunfälle
Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle im Kreis Lippe stieg im Jahr 2023 auf 9.799 an, wobei insbesondere die Unfälle mit reinem Sachschaden zunahmen. Erfreulicherweise sank jedoch die Zahl der Unfälle mit Personenschaden von 959 auf 916.
Entwicklung der Verkehrsunfallfolgen
Bedauerlicherweise stieg die Zahl der Verkehrstoten im vergangenen Jahr von 6 auf 10 an. Unter den Todesopfern waren keine Kinder, Jugendlichen oder jungen Erwachsenen. Besonders alarmierend war der Anstieg der getöteten Senioren von 3 auf 7, was auf die zunehmende Nutzung von E-Bikes und Pedelecs in dieser Altersgruppe zurückgeführt wurde. Positiv war hingegen der starke Rückgang der Zahl der Schwerverletzten.
Maßnahmen zur Reduzierung der Verkehrsunfälle
Dr. Lehmann betonte die Bedeutung gezielter Maßnahmen zur Reduzierung der Verkehrsunfälle. Ein besonderer Fokus liegt auf dem Schutz ungeschützter Verkehrsteilnehmer wie Fußgängern, Radfahrern und Pedelec-Nutzern, insbesondere Senioren und Kinder.
Präventionsmaßnahmen und Geschwindigkeitsüberwachung
Die Polizei Lippe setzt verstärkt auf eine Kombination aus Aufklärung, präventiven Maßnahmen und konsequenter Überwachung der Hauptunfallursachen wie Geschwindigkeitsüberschreitungen. Polizeioberrat Peter Pauls betonte in diesem Zusammenhang:
„In Lippe muss man zu jeder Zeit an jedem Ort damit rechnen, gemessen zu werden.“
Seminare für Senioren
Die Polizei Lippe hat erkannt, dass gerade für ältere Verkehrsteilnehmer die zunehmende Nutzung von E-Bikes und Pedelecs neue Herausforderungen und Risiken mit sich bringt. Aus diesem Grund bietet sie regelmäßig kostenlose Seminare speziell für Senioren an, um den sicheren Umgang mit diesen Fahrzeugen zu schulen.
In diesen praxisnahen Trainings werden wichtige Fragen rund um Pedelecs behandelt:
Wo darf man mit einem Pedelec fahren (Radwege, Straßen etc.)?
Gelten für Pedelec-Fahrer die gleichen Regeln wie für Radfahrer?
Wie verhalte ich mich richtig an Kreuzungen und Ampeln?
Worauf muss ich bei der Nutzung von Zebrastreifen als Pedelec-Fahrer achten?
Wie deute ich Verkehrsschilder und Markierungen richtig?
Neben der theoretischen Vermittlung von Wissen und Regeln stehen auch praktische Übungen auf dem Programm. Hier können die Teilnehmer das sichere Fahren mit einem Pedelec direkt erproben und Routine gewinnen.
Ziel ist es, den Senioren mehr Sicherheit im Umgang mit den leistungsstarken E-Bikes zu geben und Unfälle durch fehlendes Wissen oder Unsicherheiten zu verhindern.