Im Rahmen der länderübergreifende Verkehrssicherheitsaktion „sicher.mobil.leben - Radfahrende im Blick“ widmet die Kreispolizeibehörde Lippe am 5. Mai 2021 dem Radverkehr besondere Aufmerksamkeit. Im ganzen Kreisgebiet sensibilisiert die Polizei Lippe mit verstärkten Kontrollen und Präventionsarbeit für die besonderen Anforderungen rund um den Radverkehr.
Radfahrende sind im Straßenverkehr besonders gefährdet, bei Unfällen drohen durch die fehlende Knautschzone schwere Verletzungen. Die Verantwortung, Menschen auf Fahrrad, Pedelec oder E-Bike zu schützen, liegt nicht nur bei ihnen selbst. Alle Verkehrsteilnehmenden können dazu beitragen, die lippischen Straßen sicherer für Zweiradfans zu machen.
Pandemiebedingt verbietet sich leider eine Präventionsveranstaltung mit vielen Menschen zum Aktionstag, weshalb die Verkehrssicherheitsberatung der Polizei Lippe Bürgerinnen und Bürgern Hinweise auf besondere Gefahren für Radfahrende und hilfreiche Tipps zur Verkehrssicherheit in Text und Bild zusammengestellt hat:
Das unbedachte Öffnen einer Autotür zum Aussteigen aus einem am Straßenrand geparkten Wagen kann für Radler:innen schlimme Folgen haben. Häufig haben diese keine Chance, den sich plötzlich öffnenden Türen auszuweichen. Türen sollten deshalb sowohl auf Fahrer- als auch auf Beifahrerseite immer vorsichtig nach einem Blick über die Schulter geöffnet werden. Durch Nutzung des Holländische Griffes, also mit der rechten Hand die Fahrer- oder mit der linken Hand die Beifahrertür öffnen, können diese Unfälle vermieden werden.
Vorsicht beim Richtungswechsel! Umsicht und Rücksicht sind buchstäblich zu verstehen, wenn es darum geht, gefahrlos abzubiegen. Abbiegen nach links verlangt von den Radfahrenden besonders umsichtiges Verhalten. Bei rechtsabbiegenden Fahrzeugen birgt insbesondere der tote Winkel unkalkulierbare Gefahren für Radfahrende. Hier sind die motorisierten Verkehrsteilnehmenden besonders in der Pflicht: Vorm Abbiegen den Schulterblick nicht vergessen! Radfahrende bleiben am besten hinter Fahrzeugen, die rechts abbiegen wollen.
Immer wieder passieren Unfälle, weil der Radweg entgegen der Fahrtrichtung genutzt wird. Andere Verkehrsteilnehmende rechnen nicht mit Radverkehr von rechts und es kann zu folgenschweren Zusammenstößen kommen.
Fokus auf den Verkehr! Ob im Kraftfahrzeug, auf dem Fahrrad oder zu Fuß: Im Straßenverkehr werden alle Sinne benötigt. Jede Ablenkung erhöht das Unfallrisiko und gefährdet Sie und andere. Also Hände weg vom Mobiltelefon, Augen auf die Straße.
Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen sind Unfälle nicht völlig auszuschließen. Menschen machen – auch im Straßenverkehr – Fehler. Deshalb appellieren wir an Radfahrende: Schützen Sie ihren Kopf und tragen Sie Helm! Das Tragen eines Fahrradhelmes verhindert keine Unfälle, aber mindert die Unfallfolgen und schützt die Schaltzentrale Ihres Körpers.
Schutzzonen beachten! Fahrradschutzstreifen dürfen nicht zum Parken oder Halten benutzt werden. Ausweichen auf den Schutzstreifen ist erlaubt, wenn Radfahrende nicht gefährdet werden können.
Auf unserem Bild handelt es sich zwar um einen Radweg ohne Benutzungspflicht, dennoch parkte der Fahrer dort behindernd.
Kein vernünftiger Mensch fährt Auto ohne Training. Warum sollten Radlerinnen und Radler nicht auch davon profitieren? Nehmen Sie an Rad- und Pedelectrainings teil, um sich sicher im Straßenverkehr bewegen zu können. Diese werden von verschiedenen Trägern wie bspw. der Polizei angeboten.
Derzeit sind unsere Seminare wegen der Corona-Pandemie ausgesetzt. Sobald wir die Angebote wieder aufnehmen können, finden Sie die Termine hier auf unserer Internetseite und in der Lokalpresse.